Kraus, Roboterpolizist

von einbecker

Als Einstieg in eine kleine Serie über Indiepoprockbands aus deutschen Landen fangen wir heute in Nürnberg an, wo neben dem zweitbekanntesten Weihnachtsmarkt der Welt und ein paar Würsten auch noch eine 80er-Revivalband existiert, die weder nach deutsch noch nach 80er-Revival klingt: the Robocop Kraus. Hier eine musikalische Auswahl, fünf Perlen aus einer Perlenkette, die blinkt und glitzert:

  • 5. After Laughter Comes Tears

    Es gibt diesen Moment, der das schöne zum bitteren werden lässt, der die Wagschaale herunterbefördert und alles blöd aussehen lässt. Richard Ashcroft sang dafür seine »Bitter Sweet Symphony«, the Robocop Kraus dieses Lied, das die Stimmung zum Inhalt zum Titel gemacht hat.

  • 4. Too True To Be Good

    Wortspielunsicherheit ist wohl das Wort, das noch nie in einem Robocop-Kraus-Review auftauchte. Denn es hat dort auch nichts zu suchen: »In Fact, Your Just Fiction«, »There Are Better Lights In Hollywood« oder eben dieses Stück zeigen neben Wortwitz auch noch, das man kleine Geschichten in kurzen Songs erzählen kann, ohne Melodie, Tanzbarkeit und viel mehr zu opfern.

  • 3. Nihil Disco

    Was The Arcade Fire letztes Jahr herausgebracht haben, war ein Meisterwerk, das bei mir leider erst so richtig groß geworden ist, nachdem ich meine Jahrescharts aufstellte. Dabei ist da ja auch ein Klanghauch von Nihil Disco zu hören, das zudem noch mit dem Universalzitat für dreckige Tage aufwartet: »All the happy people should be smashed to smithereens!«

  • 2. You Make The Boys Shy

    Die Hardcorevergangenheit ist hier noch deutlich zu hören, die Gitarre entflieht des öfteren der Melodie, um sich wahlweise ein paar harten Riffs oder ein wenig dem Funk zu widmen. Aber der Hang zum Pop ist trotz durchaus vorhandener destruktiver Elemente klar zu erkennen, der Weg sozusagen geebnet, um die besungenen tanzenden Mädchen bei ihrer Lieblingsbeschäftigung zu begleiten.

  • 1. You Don’t Have To Shout

    Handclaps, Marching-Band-Sound, ein wenig obskure Orgel dazu, und ein Sänger, der sich das ganze Lied über selbst wiederspricht. Und das ganze klingt nach Tanzbarkeit, England (englisch ausgesprochen), NYC und dem ganzen heißen Scheiß, der jetzt grade die Länder übervölkert. Und hat darin eindeutig seinen Platz verdient.

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