Macht doch was ihr wollt…

von einbecker

… ich geh jetzt. Sagen nicht nur die Sportfreunde, sondern Umfragen zu Folge auch jeder zweite Politiker. Aus aktuellem Anlass hier die besten Politiker-Abgänge der letzten Zeit in Deutschland:

  • 5. Paul Kirchhof

    Remember, anyone? Paule sagte sich vor gar nicht allzu langer Zeit, dass Finanzminister doch ein netter Job sei. Als er dann aber mitkriegte, was für ein Verschleiß der Job mitbrachte (Krankheitszeichen: nur eine Augenbraue, Halbwertszeit von unter einem Jahr und mysteriöse Streichlisten), dachte sich dieser, dass er auch das hinkriegt. Bis auf die Augenbraue, aber dafür hat er die Halbwertszeit ja auch weiter runtergeschraubt.

  • 4. Edmund Stoiber

    Primus inter pares, von Herkunft wegen. Das dachte sich schon einmal jemand aus Bayern — und ging ebenso flöten. Berlin ist auch wirklich nichts für jemanden, der das schöne Süddeutschland gewohnt ist. Grade noch einmal Glück gehabt und rechtzeitig die Kurve gekriegt, schließlich will man ja höchstens über einer Frau regieren. Oder aber er zielte auf einen Eintrag im Guinessbuch ab: Als Minister, der schon vor Erhalt seiner Ernennungsurkunde diese wieder zurückgab.

  • 3. Franz Müntefering

    Danke, Gerd! Diesen Sauhaufen von Partei musste ich damals übernehmen, als Du nicht mehr wolltest. Und als Du in Pension wolltest, musste ich wieder herhalten und es verkünden. Der Dank dafür: Noch nicht mal Außenminister sein. Gut, Vizekanzler ist ja auch etwas — und zugeben, an dem Sessel klebe ich. Aber diese Truppe, die muss ich los werden. Gesagt, getan: Einfach nen unfähigen schröderfreundlichen Kandidaten vorschlagen. Dann werden sie alle an meinem Ast sägen, und dann springste runter – selbst, wenn die Säge nicht mal scharf war.

  • 2. Angela Merkel

    Frau Bundeskanzler. Gerne auch mit -in am Ende. Am Ende, am Ziel. Naja, einfach nur am Ende. Eine statistisch nicht mehr mögliche Chance so zu nutzen, dass man am Ende (da haben wir’s wieder) es wirklich schafft, nicht Bundeskanzlerin zu werden. Respekt dafür — Wer hat denn schon vorher seine Prozentzahl in so kurzer Zeit halbiert gekriegt?

  • 1. Gerhard Schröder

    Klar, dass ein Kanzler nicht einfach so abtreten kann. Besonders nicht einer aus Hannover. Deshalb setzte sich Gerd S. mit Franz M. (immerhin Platz drei!) zusammen, um diesen Abgang zu planen. Auf die Union, das war klar, konnte man nicht rechnen – Andertalb Jahre vor der Wahl würde es der dilletantische Hühnerhaufen es womöglich noch schaffen, den Wagen gegen die Wand zu fahren. Also, so die brilliante Idee: Die Zeit muss verkürzt werden. Auf ein halbes Jahr, maximum. Und nebenbei was für den Ruhm getan, Verfassungsbrecher in letzter Zeit waren ja nur Roland, Klaus und dieser Dicke, da musste wer wirklich wichtiges eingereiht werden. Mit Angie hatte er jedoch nicht gerechnet, bei deren Sparbemühungen Richtung Wahlergebnis hatte sie tatsächlich noch bessere Erfolge als sein Hans bei der Verschuldungsvermehrung. Und am Wahlabend kam es dann so, dass schnell Plan B her musste. Da weder Jan U. mit seiner Tasche voll Smileys noch Klaus M. mit ein paar Rockerzutaten anwesend waren, half nur die Buffettheke und eine halbe Flasche Pernot, um ihn doch noch zum größten Abtreter aller Zeiten zu machen.

(Johnny, ihr hättet spielen sollen…).

Beachtlich: Ich konnte Gregor, Peter, Oskar und selbst Rudi außen vor lassen.

Feed RSS-Feed mit Kommentaren zu diesem Artikel

2 Kommentare

Einen Kommentar hinterlassen

  • Schür am 01.11.2005  #1

    Ich las das gerade mit offenem Mund. Großartiger Text.

  • Jeriko am 02.11.2005  #2

    Dem kann ich nur zustimmen, habe ihn mit einer ordentlichen Portion Belustigung gelesen. Insbesondere das mit Franzl und Angie triffts wie die Faust aufs Auge.

Kommentar hinterlassen