Indieschlampe
Sie kommen wie Audi aus Ingolstadt, klingen aber weniger nach V8 und mehr nach Gitarre, Melodie, Melancholie und, ab und an, einer Prise Schrei. Als zweiter Teil der Serie Indieperlen aus heimatlichen Gefilden nun also: Slut.
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5. It was easier
2001 erregten Slut größere mediale Aufmerksamkeit, als diese Single vom »Lookbook« auch im Mainstreamradio auftauchte. Auch auf meinem Radar war es der erste Slut-Bleap, der mich aber sofort anfixte und zu einem Album führte, das nicht minder schön ist als dieser Song: Melodien, die melancholisch über zarte Arrangements gleiten, das Werk in einem Guß erscheinen lassen und doch ab und an aus dem Rahmen fallen.
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4. Why Pourquoi
War voriger Song für viele der Slutdurchbruch, so konnten sie doch mit diesem hier noch etwas mehr Zuschauer erreichen: Er wurde auf dem Raabschen Bundesvision Songcontest gespielt, floppte dort aber dank völlig anderer Zielgruppe trotz Kinderchors. Und wenn Songs einen berühren, weil der Inhalt so alltagstauglich ist, kann das ja erstmal nichts schlechtes sein. »I think I like you, but not enough.« Sometimes, it just feels this way.
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3. Wasted
Da sind sie, die Schreie: Zumindest ich verstehe kein Wort, was dort geschrien wird, Aber das braucht es auch nicht. Und sie stören auch nicht, sondern stellen ein Ausrufezeichen hinter das, was die Melodie parallel vorgibt. Melodiöser wurde zuletzt in Zeiten von Rage geschrien.
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2. I can Wait
Ingolstadt ist nicht weit von Weilheim entfernt, und da verwundert auch die klangliche Nähe mancher Slutstücke zu Werken aus dem Hause Notwist nur wenig. Sehr ruhig, mit der Titelzeile als Begleitgesang über die gesamten dreieinhalb Minuten, mit ein wenig E-Piano und leisen Becken- und Bassschlägen im Hintergrund, so dass das Lied trotz der Zärte doch nie zerbricht.
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1. Easy To Love
Da wird das Tanzbein von harten Gitarrenschlägen getrieben, eine klassische Songstruktur (leise/laut, Strophe/Refrain) umhüllt dieses Meisterwerk, dass auch zu den besten Stücken zählen würde, die Placebo je geschrieben haben (wenn Placebo es denn geschrieben hätte). So ist es ein Slutsches Meisterwerk, so rund wie die Ringe eines Audis und doch so kantig wie dessen Singleframekühler. Johnny erwähnte neulich bei ABCs »The Look Of Love«, dass gute Songs ohne eine Eröffnung durch den Refrain auskommen. Gut aufgepasst, werte Slut.
5 Kommentare
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Els am 30.01.2006 #1
und so sympathisch die band! so nett! auf konzerten und so. Absolute Sympathieträger und eine perfekte Band.
einbecker (Autor) am 31.01.2006 #2
Kann ich mir sehr gut vorstellen — leider war ich, als sie hier in Dresden spielten, anderweitig unterwegs. Wovon die Frauen einen alles abhalten können…
Els am 31.01.2006 #3
Dahin hättest du die Frauen mitnehmen sollen!
einbecker (Autor) am 31.01.2006 #4
So viele warens dann auch wieder nicht. Und die betreffende hatte da keine Lust auf ein Konzert. Nun ja, Geschichte
Kolbich am 02.02.2006 #5
Kommen die Illuminaten nicht auch aus Ingolstadt?