Schöne Musik im Jahre 2006 (30–26)

von einbecker

  • 5. (30.) Morrissey: Ringleader of the Tormentors

    Es wird wohl das letzte Konzert dieses Jahr: Nächsten Montag in Berlin. Den Großvater, nein, Grandfather des Indiepops. Und ich freu mich, auch wenn Ringleader nicht an Quarry herankommt. Größer orchestriert und schön in Pose gesetzt fehlt mir die gewisse Direktheit, die der Unberührbare einfach braucht. Trotzdem natürlich Hymnengeber für die, die Schlechtfinden mögen, so dass man dem Zynismus dieser Welt immer mit einem Mozschen Lächeln erträgt.
    Anspieltipp: You Have Killed Me

  • 4. (29.) Phantom Ghost: Three

    Die Englischqualitäten des Tocotronicfrontmanns sind ja seit B-Seiten-Tagen oder spätestens seit der 10-Jahres-Kompilation bekannt und beliebt. Aber mit diesen mystischen Elektroanleihen sind sie noch besser.
    Anspieltipp: Relax, It’s Only a Ghost

  • 3. (28.) Johnny Cash: American V: A Hundred Highways

    Schon zwei Plätze weiter unten ist ein Held platziert. Und solche in eine Liste zu packen, kann nur ungerecht sein. Einerseits gibt es ganz wenige Alben, die noch folgen werden, denen ich mehr Gänsehaut verdanke, andererseits kann die Top 5 ja auch nicht aus Cashs und Mozens Spätwerken bestehen, die nun einfach nicht zum besten gehören, was dieses Jahr herausgebracht wurde. Und trotzdem sind sie groß. Dieses hier, weil Zerfall und Größe des Denkmals Cashs zugleich so hervorstechen, wie sie nur er selbst herzeigen kann.
    Anspieltipp: God’s Gonna Cut You Down

  • 2. (27.) Mogwai: Mr. Beast

    Mit solchen Bands kann man (ich spreche aus Erfahrung) sehr schwer tun. Sammeln wir mal: Piano, Drums, Bass, Gitarre, Gesang. Alles noch normal. Aber: Das Piano spielt die Melodie, häufig einzelne Anschläge, keine Akkorde. Das Schlagzeug treibt und hängt zugleich. Der Bass ist wichtig und manchmal trotzdem nicht hörbar. Die Gitarre schwebt leise im Raum, um sich zu einer Wand zu Formen. Und der Gesang ist auch nicht grade das, was man unter gesellschaftsfähigem Pop versteht. Aber genug geredet: Mr. Beast ist Mogwais Meisterwerk. Punkt.
    Anspieltipp: Friend of the Night

  • 1. (26.) Razorlight: Razorlight

    Es ist verdammt schwer, dieser Band gerecht zu werden. Sie kamen damals schon etwas nach den ersten mal wieder neuen Musik von den Inseln, klangen anders, aber nicht so anders, und waren natürlich, befreundet mit den Libertines. Und brachten schon 2004 mit Up All Night ein sehr ordentliches und unterschätztes Debut heraus. Und mit dem selbstbetiteltem Nachfolger wird es nicht anders gehen, auch wenn das eigentlich sehr schade ist, denn entspannteren, schöneren, britischeren Pop hört man selten.
    Anspieltipp: America

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