Personal-Karussell

von einbecker

Bald ist Bundestagswahl, weshalb sich die etablierten Parteien eifrig selbst auflösen und so Platz links vom Herzen bieten für eine »neue« Linkspartei. Diese versucht nun, mit Prominenten punkten zu können: Der ehemals so erfolgreiche Finanzminister Oskar Lafontaine, der langjährige Berliner Wirtschaftssenator Gregor Gysi, der des öfteren mal verschnupfte Liedermacher Konstantin Wecker und der investigative Tatortkommissar Peter Sodann, sie alle stehen hinter ihr. Damit (W)ASG(/W).PDS.die.linke.de nicht noch länger nach Kandidaten suchen muss, bieten wir hier eine Auswahl an, die sicherlich gut zu der Partei passen könnte.

  • Die beiden hätte sicher keiner gefragt und so richtig würde es auch nicht passen, aber ihnen selbst ist klar, das sie etwas für Deutschland tun müssen — gerade, nachdem sie dem Jürgen generös den Vorzug beim Bundestrainer gelassen haben. Sie werden sich in den nächsten Wochen des öfteren selbst als Kandidaten-Gespann vorschlagen, bis die Wahlalternative WASG/W weich wird.

  • Wecker für die alte Generation, schön und gut, aber man braucht auch musikalische Acts, die die Jugend ansprechen. Einer davon wäre sicherlich der Heppner, der nicht nur gerne Wassermassen besingt, sondern bestimmt auch mithelfen kann, stimmen von Parteien des anderen Ufers (so fern und doch so nah) zu fischen.

  • 3. Heino

    Das Karriereende als Vortragender der Nationalhymne zum Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft, das ist sein ganz persönlicher Traum. Nur will ihn keiner teilen — außer, er macht nochmal von sich reden. Eine Hand wäscht die andere, und so hören wir Heinos »Blau, Blau, blau blüht die Republik« nicht nur in der Allianzarena, sondern auch im Bundestag.

  • Eine Win-Win-Situation, also Erfolg für beide Seiten, könnte eine Kandidatur vom “So ist das manchmal”-Jürgen bedeuten: Die Prominenz der Großen Schleife färbt selbst auf ehemalige Tourmoderatoren ab, und Emig könnte die Immunität gut gebrauchen. Dafür müsste sich Emig nur das dunkelrote Trikot überziehen.

  • Experten wissen: Wenn es so ruhig ist um den erfolgreichsten Musikexport Deutschlands (wäre er mal dort geblieben!), dann heckt er etwas großes aus. Und den Gerüchten mit der Schwangerschaft glauben wir seit dem Penisbruch ja eh nicht mehr. Bundes-Dieter auf dem Thron von Deutschland — dafür würde er sogar sein einziges Prinzip (Geld) über Bord werfen (das Prinzip, nicht das Geld) und links kandidieren. Und in der Links.Partei würde außer dem Landesvorsitzenden Schleswig-Holsteins eh keiner merken, dass der Lebenswandel des neuen Spitzenkandidaten nicht zum eigenen Wahlprogramm passt.

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7 Kommentare

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  • joerg am 05.07.2005  #1

    Bohlen ist gar nicht so abwegig … Auch vom Maulheldentum würde der perfekt passen.

  • einbecker am 05.07.2005  #2

    Japp. Und das mit der linken Vergangenheit macht mir den Herrn ja noch sympathischer: Einfach glaubwürdig. Ich könnte kotzen :-)

  • joerg am 05.07.2005  #3

    Linke Vergangenheit ist nichts dessen man sich schämen müsste, sogar Lafontaine hat eine. Oder wie ein alter Dummspruch sagt: “”Wer mit 20 kein Kommunist ist, hat kein Herz. Wer mit 30 noch Kommunist ist, keinen Verstand.”

  • einbecker am 06.07.2005  #4

    Ich merke grade, dass ich da was falsch rüberbringe: ich meine keineswegs, das eine linke Vergangenheit schlecht ist. Nur finde ich das wiederum sehr passend, wenn einer, der eh seine Fahne nach allem in den Wind hängt (und dabei entgegen selbigen pinkelt), mal bei der KPD war.

  • lena am 06.07.2005  #5

    Naja, meine Eltern haben den Spruch aber immer abgewandelt zitiert: “Wer mit 16 kein Kommunist ist, hat kein Herz, wer mit 18 noch Kommunist ist, keinen Verstand.”

    Na gut. Demnach hab ich wohl Herz, und, seit zwei Wochen, auch Verstand ;o)

    Im Uebrigen hatte ich grade mit einem netten betrunkenen Unternehmerkind eine Diskussion ueber die WASG. Sein einziges Argument war: “Typisch Sozi, laesst einen nicht ausreden und rennt irgendwann weg”.. Tja, wenn jemand 20 Minuten inhaltslos redet, sollte man ihn vielleicht schon zu seinem Glueck zwingen und ihn unterbrechen?

    So, und jetzt gehts ab in die Schule. Das letzte richtige Ganzjahreszeugnis abholen und dann ab in die (letzten) Sommerferien! :-)

    (SW-LK 15 Punkte sind auch meist ein Argument bei politischen Diskussionen, hihihi :-)

  • einbecker am 06.07.2005  #6

    Hm: Und Du hast die WASG verteidigt? Ich meine, nichts grundsätlich gegen eine neue Linke. Aber: neu steht im Namen, aber nicht in der WASG. Das ist so blanker Opportunismus, der selbst von allen Westerwelles dieser Welt nicht erreicht werden kann. Und dann fischt der neue Spitzenkandidat ungerügt am rechten Rand. Und sagt dann, quasi als Begründung, warum er das gar nicht tut und alles falsch dargestellt wird: “Die Nazis waren gar nicht Fremdarbeiter-Feindlich.”

    Da bleiben ja nur folgende Schlußfolgerungen übrig:
    – die Nazis waren gar nicht schlimm
    – die Nazis waren schlimm, weil sie nichts gegen fremdarbeiter hatten (aber wir haben was dagegen!)
    – fremdarbeiter wurden zu gut behandelt (ach, dies bisschen konzentration, das abverlangt wurde)

    Und wenn ich dann sehe, dass die von über nem Zehntel der Bevölkerung gewählt werden sollen, dann komm ich ausm Kotzen, schuldigung, nicht mehr raus.

    Wie gesagt: Neue linke, schön und gut. Wo ist sie nur?

    (Ich hoffe Lebenserfahrung 14-Punkte Politik-Abi zählt auch)

  • lena am 06.07.2005  #7

    Ich hab die WASG gar nicht verteidigt. Ich hab nur gesagt, dass es Leute gibt, die nicht die CDU waehlen und trotzdem einen gewissen Intellekt haben… Aber egal, ich war zu betrunken um ernsthaft mit ihm zu diskutieren. Der Kerl war sowieso ein Schubladendenker hoechsten Grades. Irgendwann meinte ich er solle mal etwas differenzieren, da meinte er ich solle mir ja nichts einbilden, sein Fremdwoerterschatz sei eh groesser als meiner. Da musste ich dann herzlich lachen und wurde von Anna zurueck auf die Tanzflaeche gezerrt. Soviel zu politischen Diskussionen auf Partys. ;o)

    Aber ich erzaehl jetzt nicht von der Busfahrt nachhause, als auf einmal ein Nazi einstieg.. und ich mich natuerlich nicht die Klappe halten konnte.

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