Visionen 2005

von einbecker

Nein, keine Angst — der Jahresendrückblick kommt auch hier erst mit den letzten Dezembertagen (die intro scheint das jedoch nicht so ernst zu nehmen…). Wo wir aber trotzdem beim Thema wären: Eine andere Musikzeitschrift rief in die Columbiahalle, und Madsen, Dredg, the Soundtrack of our Lives, Life of Agony, Turbonegro sowie Mando Diao kamen. Ach so, und noch ein paar mehr, sonst wärs ja kein Konzert, sondern eine Probe. Hier der Bericht:

  • 5. Preise

    Die 35 Euronen der Eintrittskarte summierten sich sehr schnell auf, denn auf einer achtstündigen Veranstaltung dieser Art würde man ja gerne ein Bier trinken — nur war dieses für günstige 3, 4 oder 7 Euro zu haben (0,33; 0,5; 1,0 Liter). Klar, man will mit den Getränken auch was verdienen, aber das hier ist, mit Verlaub, eine Frechheit.

  • 4. Konzertbesucher

    Sicher, bei Massenaufläufen wie diesem muss man etwas stärker gedrängt stehen, wenn jeder noch etwas mitkriegen soll. Wenn ich aber hinten stehe, hätte ich gerne ein klein wenig persönlichen Raum um mich herum. Und wenn ich vorne bin, kann ich noch lange nichts dafür, dass Idioten diesen persönlichen Platz als Nahkampfbereich auslegen und mich auf andere Leute schubsen. Und dann auch noch die Turbojugend, die mit ihren Jeansjacken und Matrosenhüten, ich muss es so sagen, einfach nur lächerlich sind. Fazit: In acht Stunden schaffen es einige, reichlich überteuertes Bier in sich hineinzugießen.

  • 3. Lineup

    Mein Interesse war ja größtenteils durch Gruppen 1-3 und 6 aus obiger Aufzählung geweckt — und wurde von diesen in keinster Weise enttäuscht. Der Madsen-Sänger sollte sich überlegen, weniger anzusagen und mehr zu spielen; wohingegen der Soundtrack-Frontmann offensichtlich stark alkoholisiert trotzdem grandios sang. Life of Agony ist nicht meine Welt, aber die Masse fand gefallen. Aber was soll man bitte von Turbonegro halten? Musikalisch gar nicht mal schlecht, aber wer meint, eine dermaßen bescheuerte Bühnenshow mitsamt gedenken an Speer abzuliefern, ist nicht mehr ganz bei Trost.

  • 2. Mando Diao

    Der Sound war anfangs etwas mager und auch das Publikum von Turbonegro erschöpft (die Jeans-Fraktion war doch etwas ausgepogt) — das legte sich aber später, und viele »Yeah!«s später konnte ich diesen grandiosen Konzertabend als abgeschlossen betrachten. Doch vorher spielten sie die beiden Alben und auch zwei neue Songs, wirkten dabei überaus sympathisch und rockten das Haus.

  • 1. Dredg

    Unglaublich. Ich bin gar kein richtiger Fan, war aber dennoch extrem angetan von deren Leistung: Sei es der Gitarrist, der mit ungeheurer Präzision und noch unglaublicherer Geschwindigkeit auf der Gitarre schrammelte, so dass es ein Soundgemälde ergab, oder der Sänger, der wie besessen und blind über die Bühne rannte, sich komplett verausgabte und dabei jeden Ton traf. Schön, und zwar in der ursprünglichen, reinen Bedeutung.

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3 Kommentare

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  • Jan (Team) am 28.11.2005  #1

    Zu 5. Genau so sah es auf der Osterrocknacht dieses Jahr in Koeln aus. Da ging es auch von Nachmittags vier bis Abends zwoelf und wenn man mal zwischendurch vors Palladium wollte, um frische Luft zu schnappen, haben die netten(sic!) Securities wenigstens vorher gesagt, dass “der Veranstalter nicht vorgesehen hat, dass man zwischendurch rausgeht”. Ich schaetze das Bier war etwas guenstiger, aber es zu futtern gab es nur Nachos und Kartoffelsalat (der fix aus war). Die Doenerbudenmeile um die Ecke konnte man sich da nur ertraeumen. Tja. Schade. Bleibt zu hoffen, dass dieser doch recht seltsame Einsperrundverzehrzwingtrend irgendwann wieder abebbt.

    Die Turbonegren waren uebrigens auch da und deren junge Juenger waren aehnlich albern (aber hey). Beste Szene war, als ich hinten neben dem Mixer stand, es ploeztlich recht leise wurde und die Mixmenschen ploetzlich hektisch wurden, ihr Riesenpult wieder mit Strom zu versorgen. Zu deren Glueck hatten die Lichtsteuermenschen noch einen Dreifachstecker da. Danach war aber klar, dass die Buehnenmonitore der Band locker gereicht haetten, um die halbvolle Halle zu beschallen. Die Hauptsoundanlage hat leider dafuer gesorgt, dass man sich nirgendwo mal unterhalten konnte.
    Jan

    Die Restmusi war aber gut ;-)

  • Lena (Team) am 30.11.2005  #2

    Es gibt Menschen, die ohne Dredg nicht das waeren, was sie sind. Vielleicht.

  • turboneger am 11.02.2006  #3

    Hank hat garantiert keine bescheuerte Bühnenshow hingelegt….Hank geht einfach nur voll ab….und Turbonegro is einfach ne verdammt geile Band, die verdammt viel erreicht hat..so ne Fangemeinde wie Turbonegro hat, hat keine andere Band…
    Turbonegro will never die!!!

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