The new über: produced

von einbecker

Fünf Alben, die eindeutig überproduziert wurden:

  • 5. Dredg: Catch Without Arms

    Ja, etwas enttäuscht konnte man vom letzten Werk von Dredg schon sein, auch wenn es von den Liedern her vielleicht sogar besser als das des öfteren als »Meisterwerk« titulierte El Cielo ist. Es gleitet einem einfach etwas zu sehr durch die Ohren, ohne wirklichen Halt zu finden. Progrock wurde zu Progpop, immer noch schön, aber leider nicht so brutal schön, wie sie es sein könnten.

  • 4. Weezer: Green Album

    Was haben wir sie verehrt und verteidigt, wir versuchen zwanghaft, jedes Album als Rückkehr zum guten zu feiern (Oasis, anyone?), auch wenn es das einfach nicht ist. Was viel auch mit der Produktion des Albums zu tun haben kann, wie das Grüne zeigt: Wenn verzerrte Gitarren so verzerren, dass sie wieder nicht verzerrt klingen, sollte man die Regel vielleicht doch etwas zurückdrehen und dem orignären Sound mehr Platz einräumen. Denn dann wäre das ein wirklich nettes Album geworden.

  • 3. Placebo: Without You I’m Nothing

    OK, streitbare Aussage: Placebo muss, ähnlich wie Interpol, natürlich kühl, abweisend, weit entfernt klingen. Aber in meinen Augen vielleicht doch etwas rotziger, verbitterter, frecher. Und da gehört auch der Klang dazu, der nicht komplett gebügelt daherkommen sollte, sondern gerne ein wenig anecken darf. Aber natürlich: Enttäuschung auf wahnsinnig hohem Niveau.

  • 2. the Beatles: Let It Be

    Das Album, was wohl dauerhaft in vielen Kategorien im Gedächtnis bleiben wird. Beispielsweise als letztes Beatleswerk, als liebste LP (das wird bei mir auf ewig Sgt. Peppers behalten) und ganz sicher als am heißesten diskutiert. Phil Spectors »wall of sound« bekam vielen Hörern nicht so gut, so dass letzlich (2003) sogar eine »…Naked«-Version her musste.

  • 1. Arctic Monkeys: Whatever People Say I Am, That’s What I’m Not

    Das man früh im Jahr Meisterwerke zu hören kriegt, zeigten letztes Jahr ja schon Bloc Party. This is the Band of 2006, trust me. Unglaubliche Energie, frühe Libertines, Jam, Kinks und so weiter. Die Spreeblicks-Verlagnutten finden das auch. Und selbst deren Cheffe. Ja, ich teile diese Begeisterung, werde am 3.3. im Postbahnhof rumspringen und begeistere mich für jeden der von den Jungspunden gehörten Song. Aber wer auch immer derjenige ist, der da am Mischpult so viel Müll geregelt hat, super-duper-tolle Effekte gefunden und den Sound so tight halten wollte, das er ihn auf gefühlten 1cm° einsperrte, gehört die Studiobetrittlizenz definitiv aberkannt. U-n-g-l-a-u-b-l-i-c-h.

Ich will gar nicht nachgucken, nachher mag ich den Kerl eigentlich.

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