2007: Public Enemy #1

von Orlando

Unglaublich eigentlich. Auf der Couch lümmelnd der Zufallsplaylist lauschend spricht Chuck D die Worte »That’s right. Public Enemy #1. 20 years.« zu mir und ich kann es zunächst nicht glauben. Kann das sein? 1987? Die akribisch gepflegten iTunes-Metadaten bestätigen ihn. Ich höre seit 20 Jahren Rap.

Guten Rap mit ausgefeilten Texten und einer Botschaft. Public Enemy, politisch, radikal, the black CNN. Native, nicht Indie. Kein Vergleich mit deutscher Ghettobarbarei, deren Protagonisten künftig Fußgängerzonen verunsichern und Passanten mit »Haste Worte?« anschnorren werden. Hier also die Meilensteine zwanzigjährigen Schaffens in Form der besten fünf (von insgesamt zwölf) Alben und deren jeweils besten Tracks.

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7 Kommentare

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  • Götz am 05.01.2008  #1

    Ich persönlich bevorzuge ja, wenn schon, dann die deutschen mit den intelligenten und schönen Texten, aber gut, Geschmäcker sind verschieden (und von denen es gibt es garnicht so viele).

    Ich hab mal bei YouTube eine Playlist mit allen hier verlinkten Videos erstellt, für die faulen, die nur einem Link folgen und nur einmal auf “Play” klicken wollen ;)

    Grüße,
    Götz

  • Orlando am 05.01.2008  #2

    Danke für die Liste, Götz. Gibt es denn intelligente deutschsprachige Rap-Texte? Mir fallen die Beginner ein, Kinderzimmer Productions, Blumentopf, Fettes Brot, Dendemann, Ferris MC, Massive Töne. Aus Österreich noch Texta.

    Aber sonst? Die breite (sic!) Masse besteht aus lächerlichem Gangsta-Gehabe und bringt eine ganze Musikrichtung in Vürrüf. ;-)

  • Götz am 05.01.2008  #3

    Nun, Du hast die mit den, zumindest wie ich finde sprachlich besten Texten überhaupt vergessen: Freundskreis.
    Und auch Curse finde ich noch ganz brauchbar.

    Wen man nicht vollständig vergessen sollte sind vielleicht auch noch die Fantastischen Vier. Natürlich, sie haben vieles gemacht und sind inzwischen eher in der Pop-Ecke, trotzdem waren es wohl hauptsächlich auch sie, die diese Musikrichtung auf deutsch überhaupt einer breiten Masse bekannt gemacht haben, und auch sie haben einige Texte, die nicht nur lockere Unterhaltung sind (interessant sind da wohl auch Thomas D.s weiteren Projekte).

    Aber Du hast schon recht, diese vielen anderen lächerlichen Gestalten sind keine Erwähnung wert.

  • Schuer (Team) am 05.01.2008  #4

    Großartig, Götz! Vielen Dank dafür, ich klickere die Playlist gerade durch.

    Orlando, ich hatte mich jüst vor ein paar Tagen erst an 8 Diagrams vom Wu-Tang Clan gewagt und bin infiziert worden. Da kommt deine Public-Enemy-Liste gerade recht, allerdings muss ich das Zeug jetzt erstmal verkraften.

  • Orlando am 06.01.2008  #5

    Schuer, bist du der zweite, den ich hier anstecke? Dabei hätte ich ja noch so viele Empfehlungen in petto.

    Die einzelnen Wu-Tang-Mitglieder, allen voran Ghostface Killah und Ol’ Dirty Bastard sind teils besser als die Gruppe zusammen, obwohl C.R.E.A.M. natürlich für alle Zeit ein Highlight bleiben wird.

  • einbecker (Team) am 06.01.2008  #6

    Ich sag mal, betrunken wie ich bin: P.E. sind mal wirklich großartig.

  • Orlando am 06.01.2008  #7

    Götz, ich habe mir Freundeskreis jetzt näher angehört. Die Texte sind tatsächlich gut, doch unter »Rap« will ich diese Gruppe partout nicht einordnen. Dafür ist mir die Musik irgendwie zu gemütlich. Klänge »Liedermacher« nicht so schröcklich, wäre das meine erste Assoziation. Das live-Album der FK Allstars gefällt mir um einiges besser, ist sogar verdammt gut.

    Die Fantastischen Vier litten in den Augen der Puristen immer unter dem »die da«-Stigma. Historisch betrachtet sind sie aber durchaus wertvoll, keine Frage.

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