R’n’B Clubbing

von einbecker

Heute habe ich mich an einen Selbstversuch gemacht. Motto: »Rocker im Black Rebel Motorcycle Music Club. Schönstes Erlebnis hierbei war sicherlich, dass ich auf dem Rückweg zwei Damen belauschte, die kurz vor mir gingen und kurv vorher kurz vor mir tanzten und die sich, nun wieder auf dem Rückweg, über mein Hinterteil unterhielten. Aber wir wollen ja objektiv Berichten, sind ja schließlich ein Blog:

  • 5. Musik

    Wichtigste Vergleichsgrundlage für einen R’n’B-Schuppen ist eigentlich die 80er-Jahre-Disko. Die Musik ist die gleiche (angereichert durch ein paar Yo!s und ein wenig dilletantisches Gescratche), der Tanzstil irgendwie auch und die Klamotten sind zwar nicht identisch, aber genauso bescheuert.

  • 4. Leute

    Gewisse Fraktionen sind genauso vertreten wie in jedem Rockschuppen: der Biertrinker, der an der Tanzfläche steht. Der »Ich kann nicht tanzen, tus aber trotzdem«-Typ. Die Partymeute. Die innig tanzenden Pärchen. Und doch gibt es Unterschiede: Extrovertiertes Tanzen mit Befummeln des eigenen Körpers ist in Rockdissen eher selten.

  • 3. Getränke

    Hier war eigentlich der größte Unterschied zu bemerken: Während man als Indierocker schräg angeguckt wird, wenn man kein »richtiges Bier« trinkt, greift der R’n’Bler von Welt gerne zu Bier- Gebräumischgetränken, die Guarana, Lemon oder auch Cola enthalten. Highlight: 0,25l Bier kosten 2,40 €, 0,4l hingegen 2,10 €. Begründung: 0,4 sieht so nach Säufer aus. Also wie ich heute abend…

  • 2. Effekte

    Nicht nur der beleuchtete Boden (vergleiche 5./80er) bringt Stimmung in die Bude. Nein, auch ein Effektgerät, dass es in meiner Jugend für 5 Mark in jedem Supermarkt zu kriegen gabt, ist der Generation »Degenerierte Musik« Musik in den Ohren: Dieses kleine weiße Ding mit den fünf roten Knöpfen, das Laser, Granatwurf etc. nachahmen konnte (/können sollte). Mr. DJ jedenfalls benutzte ein ähnliches, um die hervorragenden Qualitäten der einzelnen Lieder zu unterstützen.

  • 1. Musik

    Natürlich kein Indie-Rock hier. Aber auch mehr Unterschiede als das: die Lieder werden maximal 30 Sekunden angespielt, danach zum nächsten Lied gewechselt. Am Mitgröhlfaktor kann es nicht gelegen haben: Dafür wurde extra zwischendurch die Lautstärke runtergeregelt. Notiz am Rande: Am meisten Leute stürmten bei Song 2 auf die Tanzfläche (was natürlich nur wiederum für 30 Sekunden angespielt wurde). Verstehe einer die Leute.

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7 Kommentare

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  • Schür am 07.10.2005  #1

    #1: Alle Lieder wurden immer nur 30 Sek gespielt? Hab ich noch nie gehört. Vielleicht sollte ich mal wieder ausgehen..

  • einbecker am 07.10.2005  #2

    Ich weiß auch nicht, was das sollte. Ganz, ganz schrecklich. Aber gut, ich war (nicht nur wegen Franz-Ferdiand-Shirt) wohl auch fehl am Platz ;-)

  • joerg am 07.10.2005  #3

    Und wieso überhaupt Song2 in einem R&B Laden? Wer weiß wo Sie da hingeraten sind. Normal ist das nicht.

  • einbecker am 07.10.2005  #4

    Das hab ich mir auch gedacht. Aber es war ja dann wieder ganz schnell von Yo!s unterlegt. von daher insgesamt wohl doch der falsche Laden und erst an zweiter Stelle die falsche Musik ;-)

  • andiberlin am 08.10.2005  #5

    Erinnert mich an einen ganz bösen Abend den ich mal in einer Disco verbringen mußte, wo nur “Cool & the Gang” gespielt wurde. Oh Gott, ich bekomme wieder Kopfschmerzen!

  • r0ssi am 08.10.2005  #6

    r&b, bzw. das was sich heutzutage so schimpft, ist sicherlich eine der größeren pestbeulen am verrottenden körper der modernen chartmusik. das wusste wohl auch der dj, als er die songs in klingeltongerechte häppchen zerlegt servierte. bei dem bierpreisbingo sollte ich mir allerdings doch mal überlegen, ob ich demnächst zum vorglühen mal in eine dieser sonnenbankjunkie-meets-sonnenbankmitarbeiterin-dissen geben soll.

  • lena am 16.10.2005  #7

    Also. Bei uns pogen sich die Leute in Rockdissen zu Boden, da hab ich keine Lust mehr drauf, dann lieber R’n’B. (Am liebsten aber House im Exhibition in Bochum :o )

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