Und wir fahrn, fahrn, fahrn…

von einbecker

…auf der Autobahn. Während die Top-5-Schreiberlinge natürlich durch äußerste Gesetzestreue und vorbildhafte Aufmerksamkeit aus dem Rahmen fallen (selbst wenn sie Smart fahren würden oder erst jüngst ihren Führerschein gemacht haben), gibt es auf deutschen Straßen gar lustige Gesellen, die den Aufenthalt auf der Straße immer wieder zu einem Erlebnis machen. Hier die größten Nerver und ihre Autos:

  • 5. Tempomatbenutzer: ?†koda Octavia

    Gerne auch im Kombinationswagen unterwegs (praktisch!), wird bei erreichen der Autobahn fix eine Reisegeschwindigkeit eingestellt, die knapp unter 130 km/h liegt (Efahrungswerte: 126 bis 128,3). Der Tempomatbenutzer erreicht entspannt sein Ziel und versteht in keinster Weise die Aufregung, die entsteht, wenn er zum Überholen ausschert. Sollen die anderen doch auch 127,9 Stundenkilometer fahren — dann wären sie genauso entspannt wie er.

  • 4. Porsche-Paul: Selbstredent

    In seinem sportiven Gefährt ist er flink unterwegs, kommt allenfalls vom 200er-Schnitt herunter, wenn er entweder Kaffee trinken oder Telefonieren muss (beides macht Paul bei 150 auf der mittleren Spur). Das dabei ein paar ruckartige Lenkbewegungen entstehen, stellt für ihn unter sportlichen Gesichtspunkten kein Hindernis dar.

  • 3. Bauarbeiter: Caterpillar

    Wenn wir das rote Dreieck mitsamt Mann & Schaufel sehen, wissen wir schon, dass gleich die »100, 80, 60«-Folge kommen wird und wir an unzähligen gelben Strichen und rot-weißen Pylonen vorbeifahren dürfen. Das schönste: Den Mann mit der Schaufel sehen wir nirgends, stattdessen nur seine Fahrzeuge, die er alle zweihundert Meter scheinbar zufällig auf seiner Seite der Straße verteilt.

  • 2. Slalom-As: BMW 5er

    Im Gegensatz zu Pauls gelassenen Dahingleiten und allenfalls gelegentlichen Aufmerksamkeits-Aktionen (bei 1 km Abstand Lichthupe, damit nicht unter 200 gegangen werden muss), suchen die Manager im “besten Alter” (meint: grade was mit der Sekretärin angefangen) den Kick auf der Autobahn. Meist gar nicht so viel schneller unterwegs als man selbst, haben sie einem doch eins vorraus, was sie unschlagbar macht: Mut zur Lücke. Sie finden jede noch so kleine Gelegenheit, zwischen zwei Autos zu springen, überholen noch links, wenn ihre Ausfahrt rechts schon mit durchgezogener Linie markiert und rechts, wenn alle anderen die Warnblinker anhaben. Apropos Blinker: Der ist bei deren Fahrzeugen serienmäßig abgestellt.

  • 1. Gleiches-Tempo-Fahrer: Golf

    Ich ahne schon immer böses, wenn vor mir am Horizont ein Golf IV auftaucht. Gewissheit folgt dann, wenn aus Auspuffrohr (klein) und Typenbezeichnung (fehlend) geschlossen werden kann, dass es sich um die 1,4-Liter-Maschine handelt, die der Autor selbst fährt. Denn: 1,4er-Golf-Fahrer fahren alle um die 160, beim überholen mal etwas mehr (viel mehr geht nicht). Und wie will man sich selbst besiegen? Richtig, der Kleinkrieg fängt an und die Überholmanöver dauern 3 Minuten und müssen auf Grund von Paul und Nummer 2 des öfteren unterbrochen werden. Gleiches Tempo fährt übrigens auch noch der Tuner-Corsa, dessen kleiner Schw… Bodenabstand durch verdunkelte Scheiben betont wird. Ganz bitter ist es, einen solchen neben sich im Stau stehen zu haben: Die neue White Stripes klingt einfach scheiße, wenn sie durch Techno-Drums unterlegt ist.


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7 Kommentare

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  • Schür am 30.06.2005  #1

    Golf auf Platz 1? Schneidest du dir damit nicht ins eigene Fleisch? ;-) Ich persönlich würde ja die 2 vorziehen, denn BMW-Lenker fahren scheinbar (nicht anscheinend) grundsätzlich sch..lecht. Und die Amerikaner haben uns übrigens was voraus, bauen sie doch auf deine Nummer 1: gleiche Geschwindigkeit für alle, egal wieviel Hubraum. Ich fand’s beinahe angenehm, von 30-Tonnern rechts überholt zu werden. Aber gut, deutsche Straßen sind dafür vielleicht zu eng.

  • Rabe am 01.07.2005  #2

    Wie, die Todesdrängler mit Mercedes haben es nicht in die Top 5 geschafft?

  • einbecker am 01.07.2005  #3

    Gleichzusetzen mit Platz 2. Allerdings: Für mich ist die Geschichte schon damals arg komisch gewesen, allerdings hab ich mich damit auch wenig befasst…

    (so, und irgendwie hasse ich es, Windows neu zu installieren… Genug für heute Nacht, morgen früh gehts weiter.)

  • Rabe am 01.07.2005  #4

    Ich meinte nicht unbedingt den Todesdrängler. Aber gut, kann man bei Platz 2 ansiedeln, obwohl ich Mercedes-Fahrer eine Spur arroganter finde. Mein größtes Mitgefühl übrigens in Sachen Windows neu zu installieren.

  • einbecker am 01.07.2005  #5

    Arroganter stimmt, aggresiv sind sie aber beide. ;-)

    Danke für das Mitgefühl — ich wusste gar nicht mehr, was für eine Qual das ist. Die letzten Systeme, die ich aufgesetzt habe, waren FreeBSD oder Gentoo Linux. Das war zwar nicht so bunt, lief aber. Immerhin hab ich jetzt Sound, aber mein Serial-ATA-Controller bleibt trotz richtigem Treiber im Moment eher ruhig. Und da nützt mir der Sound nix, denn auf der Festplatte liegen die MP3s. Mal sehen, was die Herren von Promise dazu sagen…

  • Jan am 01.07.2005  #6

    Und _wie_ gut die neue White Stripes klingt (ohne Techno, klar). Schoenes Albumchen zum schmunzeln, nachdenken und abgehen.

    In Muenster fahren wir uebrigens Fahrrad. Alle :-)

    Jan
    – -

  • einbecker am 01.07.2005  #7

    Das kann ich nur unterschreiben. Ein weiterer Tipp ist die neue Robocop Kraus. Großartig!

    Ach so, und: Deine Infos für die Redaktionsseite darfst Du gerne Mailen ;-)

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