Falco († 06.02.1998)

von Orlando

Johann Hölzel war für mich so viel mehr als ein verkannt arroganter Popbarde, die Kunstfigur »Falco« mit all ihrer aufgesetzten Überheblichkeit die schier übermächtige Verkörperung eines Marvel-Comics. Intelligent, humorvoll, betroffen, kritisch, sensibel, exaltiert eben und zu alledem Whitexploitation-Literat und deutschsprachige Rap-Legende. Groß für einen Einzelnen, zu groß für dieses Land.

Von unten sieht Niveau manchmal aus wie Arroganz.

Von der Schickeria nie geliebt feiert er posthum ein Comeback in Form von C-Promis, die sich mit Anekdoten über »den Hans« wichtig machen und das, ja, selbst bei der akustischen Umweltverschmutzung namens Ö3, die ihn mit Häme überhäufte und boykottierte.

Um ihn ein wenig kennenzulernen sollte man ihm zuhören – eines seiner letzten Interviews: Frühstück bei mir: Falco (8,5 MB) – und seinen Texten.

  • Nehmen Sie hoch das Bein, treten Sie ein /
    Unser Tanz, er muss der nächste sein

  • 4. Yah – Vibration (1992)

    Als erstes suche ich nach einem adäquaten Platz /
    die Schönste sucht einstweilen nach geeignetem Ersatz /
    so kommt es, dass die nächste Zeit wir uns sehr wenig sehen /
    wer ein wahrer Sportsmann ist, der wird verstehen

  • The spirit of the money is the sound of the time /
    There’s something coming up to change our mind

  • 2. Wiener Blut (1988)

    … mit Mord und Totschlag haben wir nix am Hut

  • 1. Ganz Wien (1982) – Donauinsel, live. 1993.

    Überhaupt in der Ballsaison /
    Man sieht ganz Wien /
    Is’ so herrlich hin, hin, hin

Netzfundstück: Mash Me Amadeus von DJ Schmolli. (via)

Falcos 10. Todestag. Verdammt, wir leben noch …

Danke.

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1 Kommentar

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  • Schmolli am 06.02.2008  #1

    Recht herzlichen Dank fürs Featuren!!

    R.I.P. Falco
    Schmolli

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