Auto abgestellt, S-Bahn besorgt, kurz aus dem Hauptbahnhof raus: Regen. Regen, Regen, Regen. Und dann hat der Schreiberling noch Adresse und Telefonnummer des Hostels verpeilt (falsch gesagt respektive falsch notiert), so dass man taschentragenderweise gleich mal die Münchner Innenstadt erkundete. Machte Spaß. Nicht.

Da wir hier in der neuen, bis heute noch unbezogenen Wohnung von Freunden wohnten, trennten uns nur dünnste Isolationsmatten vom äußerst harten Parkettboden. Diese waren von Dicke und Beschaffenheit noch sehr unterschiedlich zu bewerten, so dass jeden Abend aufs Neue ein Schnick-Schnack-Schnuck-Turnier um die rote Matte losging, das der Autor selbstredend gewann. Ach so: War nen schöner Umzug heute.

Schön. Also, wirklich schön. Schloss, Burg, Parlament, Rathaus, Parks, Kaffeestuben, Kneipen — hier kann man’s wirklich aushalten. Später dann mehr dazu.

Schätzungsweise »Baader 28« hieß der Ort großartiger, wenn auch teilweise ausschweifender Abendunterhaltung in der Münchner Innenstadt. Ein kleiner Laden, der in fünf Wochen schließt, aber vorher noch unbedingt wegen des aleinunterhaltenden Barkeepers (professioneller Jodler, Alkoholfeind und Lebenskünstler) besucht werden muss. Ziele im Leben sind ihm das wichtigste, auch wenn er selbst nicht wirklich eins hat. Und schreiben sollen wir, was hiermit erfüllt wäre.

Ein zunehmend sauberer werdender, dreckiger Indieelektropopschuppen am Rande des Donaukanals mit Tischkicker, der hier anders heißt, und recht gutem Dub auf der Tanzfläche, die nur einseitig bearbeitet wird. Will heißen: Alle tanzen in eine Richtung, betrachten den Herrn DJ und die Hinterköpfe der anderen Mittänzer. Da wir Hinterköpfe für allgemein Überschätzt hielten, nahmen wir nichts desto trotz vorlieb mit den Gesichtern.