Christmas Time…

von einbecker

… oder fünf Gründe, warum jetzt der richtige Zeitpunkt im Jahr gekommen ist, dem ganzen ein Ende zu bereiten:

  • 5. Geschenke

    Die wichtigste Frage scheint jedes Jahr zu sein, wer wem was für wie viel und wieso schenkt. Klar, selbtgebastelt, voll süß, wohl kein Geld gehabt? Ah, also einfach das Portmonnaie gezückt anstatt mal selbst Hand an zu legen? Du, danke, dass Du’s probiert hast… Merke: Grundsätzlich schenkt man immer das falsche. Der Austausch von Geschenken dient Grundsätzlich also nur dem Austausch an Abneigung des gegenseitigen Geschenkes, das aber keinesfalls unterbleiben darf.

  • 4. Streit

    Die Uhr Den Kalendar kann man sicherer noch als nach dem Wintereinbruch per Streit stellen: Dort, wo es nur einmal im Jahr kracht, ist es, genau: Weihnachten. Ob es nun an der genauen Definition des Wortes »Fermentierung« (wirklich passiert!) oder aber an der Zubereitung der Soßen für das Abendmal (Nicht das Zeug in der Kirche) liegt: er kommt sicherer als das Amen in ebenjener Kirche, die eh nicht besucht wird.

  • 3. Lebkuchen

    Seit dem Spätsommer werden wir mit Schokoweihnachtsmännern und Lebkuchen quasi totgeworben: Kein Supermarkt, der nicht den Eingangsbereich voll kleiner Leckereien minderwertiger Kalorienbomben gestopft hat. Das es keinen Menschen gibt, der das Zeug mag, sondern vielmehr alle Leute nur dem schnöden Gefühl Weihnachten hinterherrennen, hat die Industrie schon längst begriffen, während die Verbraucher weiter in die Falle tappen.

  • 2. Deko

    Das Unwort aus den Heimverschönerungssendungen am Nachmittag hat auch und gerade in der Vorweihnachtszeit Hochkonjunktur. Aber während es Städte und Gemeinden (Dank Geldmangels?) es schaffen, diese schlicht und einigermaßen schön ausfallen zu lassen, gelingt es den Privathaushalten immer wieder aufs neue, sich an Groteskheit der Fensterinnendekoration zu überbieten. Bunt blinkende Rentiernasen treffen erzgebirgische »Merry Christmas«-Schnitzereien, die durch Kerzenflammen angetrieben »Haleluja« rückwärts auf 31 Sprachen singen.

  • 1. Last Christmas

    Bald geht es los Vor kurzem das erste Mal dieses Jahr gehört: Wham. Nicht, dass sie nicht andere schlimme Lieder gespielt hätten, aber die werden selbst vom Formatradio nicht so häufig gespielt wie die Best Of Christmas Vol. One (und davon gibt es wirklich nur eine CD, weil es nur 5 Lieder gibt, die rauf und runter gespielt werden). Freuen wir uns also jetzt schon auf Bing Crosby, Mariah Carey, Boy George Michael und wie jedes Jahr zwei One-Hit-Wonders, die ihre neue Version eines Schmuseliedes beitragen dürfen.

Disclaimer: Der Autor hat nichts gegen Weihnachten und die Vorweihnachtszeit, Weihnachtsmärkte (so lange die richtigen Menschen dabei sind), Spaziergänge im dunkeln und/oder Schnee, Kälte, Glühwein, Skifahren, Schneeballschlachten, melancholische Schallplatten, Raclette, Fondue oder eine Ente. Aber das reicht auch, und bitte nicht schon kurz nach Ostern.

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5 Kommentare

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  • Armin am 15.11.2005  #1

    Re #2: Wart’s nur ab bis es dieses Zeug auch bei Euch gibt…

  • Jeriko am 15.11.2005  #2

    Ich glaube #1 ist der Grund warum ich Weihnachten so abgrundtief hasse. Mal völlig davon abgesehen dass ich ohnehin denke, dass es ein kapitalistisches Fest mit kommerziellem Hintergrund ist (der Einzelhandel setzt im ganzen Jahr nicht so viel um wie an Weihnachten und wird auch häufig nur an diesem Geschäft gemessen) hat es für mich als Atheist bzw. Heide nichtmal einen geschichtlichen Hintergrund – wobei der in 99% der Fälle eh vergessen wurde. Aber was soll man machen, die Feiertagsgeschwüre Verwandten stehn halt drauf…

  • einbecker am 15.11.2005  #3

    Armin: Hart, sehr hart.

    Jeriko: Bei mir ist es sicherlich auch kein religiöser Eifer, der mich vor Weihnachten begeistert. Für mich ist es dennoch eigentlich eine schöne Zeit, weil einerseits die Familie das eine Mal im Jahr zusammenkommt (keine Verwandte, nur Geschwister/Eltern) und man die alten Freunde wiedersieht. Beides nicht das Alltägliche, wenn man sich über Europa verteilt hat.

  • Schür am 15.11.2005  #4

    Armin: bei deinen Bildern bekomme ich spontanes Weihnachtsfeeling. Oder jedenfalls das, was man in “Kevin allein in New York” davon hält.

    Jeriko: vielleicht musst du die Weihnachtszeit mal wieder positiver sehen. Mir hat’s geholfen, dass ich mir Rituale angewöhnt habe, die mit dem Geklingel drumrum nicht viel zu tun haben, die es aber Wert sind, sich jedes Jahr aufs Neue drauf zu freuen. Ein paar von ihnen erwähnte ich neulich bereits. Und ehrlich, schon jetzt freue ich mich auf meine “Geheime Geschichte”, die ganzen heißen Zitronen, Kakaos und Spekulatius drumrum, und natürlich auf Staffel 1-5 von Ally McBeal im Original ;-)

    Einbecker: #5 haben wir bereits abgeschafft, #4 lässt sich prima mit ein paar Glückshormonen aus Kakao und #3 vermeiden, #2 kann durchaus lustig sein, und bei #1 muss ich immer lachen, weil ich nicht an Wham, sondern an “About a boy” denken muss, in dem Hugh Grant ständig das olle Weihnachtslied seines Papas/Opas vorgesungen wird, von dessen Tantiemen er, Hugh, lebt ;-) Großartiger Beitrag übrigens, wie so oft!

  • einbecker am 15.11.2005  #5

    Geschenke abschaffen, ich glaube das ließe sich bei mir nicht durchsetzen – also, sowohl, was die Familie als auch mich selber angeht, denn irgendwie gehört es halt dazu. Und wenn man sich dann zumindest zwei Mal im Jahr Gedanken darüber macht, was der andere so benötigt (ich meine jetzt wiederum keine Nudeln oder Spekulatius), dann kann sich der Aufwand auch lohnen.

    Deko und Lustig, nun ja: unfreiwillig komisch würde es wohl eher treffen. Aber wir haben in unserer WG wohl auch irgendwo einen Adventskranz hängen, der aber zu 100% aus grün (Nadeln) und rot (Kerzen) betsehen wird. Aber mehr als Kerze und klassische Kränze und dann auch Baüme (Daten: 23. bis 27.) darf es eigentlich nicht sein.

    Ja, und unser Vorbild hat scheinbar auch seine Weihnachtsmusiktraumata in Schrift verwandelt.

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