Nachlese: Live 8 Livegedanken

von Schuer

Mit Abschluss des 10-stündigen Konzert-Marathons, der ja eigentlich nur eine Demo und die Auftaktveranstaltung für nachfolgende Events anlässlich des kommenden G8-Gipfels in Edinburgh war, schossen mir gestern auf dem Weg zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor noch einige Gedanken durch den Kopf. Hier die Top 5:

  • 5. Berlin

    Die Stadt war wie immer nett anzusehen. 150.000 Menschen (zuletzt redete man sogar von 200.000) drängten sich auf der schmalen Straße des 17. Juni. Eine 400-ml-Pepsi kostete 2 EUR, Bier in gleicher Größe 3 EUR. Der Caipirinha war großartig!

  • 4. Tempo

    Es gab auffällig viele Probleme in Sachen Geschwindigkeit und Timing: nicht nur, dass »etablierte« Bands wie BAP ihre alten Verdamp-lang-her-Hits mit geschätztem 20%-igen BPM-Verlust darboten, sondern auch, dass Umbauarbeiten und Wartezeiten zwischen den Acts schnell dazu führten, dass man am Ende satte 4 Stunden hinter der offiziellen Zeit lag, die im Programm vorgegeben wurde.

  • 3. La-la

    Toten Hosen: viel Campino, wenig gute Musik. Wir sind Helden: »Scheiß auf Pop!« Bist du dir denn sicher, dass ihr Punk seid, Judith?. Söhne Mannheims: wie immer erstklassig, jedoch ohne große Sympathien im Publikum. BAP: Schützenfestmusik. Sorry, aber die Band starb, als der Major damals ging. A-ha: zum ersten Mal im Leben auf der Bühne gewesen, Jungs? Unbeholfener hat sich noch niemand angestellt. Juan Diego Florez: wer? Roxy Music: Fahrstuhlmusik. Unbedeutender Scheißpop, vier elende Lieder lang.

  • 2. Stars!

    Audioslave: großartige Stimme, Soundgardens Black Hole Sun und RATMs Killing in the Name. Hammer! Green Day: während ich sie nur nett fand, schienen die Leute um mich rum begeistert. Brian Wilson: Berlin surfte (mehr davon: Best of Surf). Die beste gute Laune des Abends! Reamonn: Gute Leistung, tolle Musik. »It’s alright!« Faithless: Götterdämmerung. Eine viel zu kurze Injektion mit nur zwei Liedern. We come one. Berlin schwebte.

  • 1. Edinburgh

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2 Kommentare

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  • Els am 03.07.2005  #1

    Ganz zuletzt und die Medien von heute (und gestern auch die tagesthemen?) sprach man doch eher von ner viertel million….

  • einbecker am 04.07.2005  #2

    Schöne Liste! Was mir immer wieder auffällt (jetzt nicht hier, sondern in der Blogospiegelphäre): Das lustige Berlin-Bashing. Klar, das Lineup in London kommt auch meinem Musikgeschmack näher, aber eine (entscheidende?) Nachricht finde ich aus Berlin so viel besser: Es war kostenlos. Denn es geht ja nicht in erster Linie darum, möglichst viel Geld zu sammeln, sondern ein Zeichen zu setzen. Und das wurde sehr wohl getan. Man darf immer noch hoffen, dass die Welt eine andere werden kann. Selbst mit einer Kanzlerin — das geht ja auch wieder vorbei :-)

    (Super fand ich beim zugucken vorm Fernseher ja den Auftritt des Ex-Libertines Frontlers Peter Doherty mit Elton John: Sir Elton, könnten sie ihrem Freund nicht mal den Drogenentzug bezahlen, anstatt ihn auf die Bühne zu zerren?)

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