2007: Platten, die überraschten

von einbecker

Nicht nötigerweise die besten Platten, aber vielleicht Dinge, mit denen man nicht unbedingt rechnen konnte:

  • 5. Jamie T.: Panic Prevention

    Die Entertainerqualitäten des Herrn Treays durfte ich im Juli beim Melt bewundern, einige Monate davor schon spielte seine Panikprävention auf meinem iPod. Die Mischung aus Vergangenheit und Zukunft, aus (auch ich muss den Skinner-Vergleich bringen) Streets, Strummer und Arctic Monkeys, mit programmierten Drums, Samples und Keyboards. Und auch wenn sie sich doch recht schnell plattgehört hat: Es war doch etwas Neues. Auf der Bühne sieht er übrigens jünger aus als im Video.

  • 4. Tele: Wir brauchen nichts

    So unaufgeregt gut gab es Deutschsprachiges schon lange nicht mehr. Und auch wenn ich Tocotronic und Co. auf ewig verehren werde, es ist gut, dass manche es auch anders machen. Dieser Umgang mit der Sprache, lässiger gerappt als die Fantas auf den letzten fünf Alben, mehr Swing als jede Cicero-Single und dabei eine Coolness, die allerhöchstens noch Yetis aufbringen können.

  • 3. Figurines: When The Deer Wore Blue

    Ich muss gestehen, dass unsere nördlichen Nachbarn erst letztes Jahr auf meinen Radar erschienen, und so musste ich eben grade mit erschrecken feststellen, dass When The Deer Wore Blue schon zwei Vorgänger hat. Auch wenn demnach meine folgenden Worte etwas falsch klingen mögen (und es generell wahrscheinlich auch generell sind, aber egal!): Der gefühlt unpeinlichste Falsettogesang seit den Queens Of The Stone Age. Country hör ich übrigens auch raus! Und Bärte! Und Blue Screens!

  • 2. Kate Nash: Made Of Bricks

    Ich glaube, Konstantin schrieb mal von 11 Londoner Akzenten, die es selbst Einheimischen schwer machen, jemanden einem Stadtteil zuzuordnen. Nun ist es mir relativ sehr egal, welcher diese Akzente es denn ist, der da so schön über die Beziehungsprobleme seiner Besitzerin sinniert, solange er es möglichst noch auf den nächsten 10 Platten macht (oder optional natürlich mich heiratet, aber in schöne Akzente verliebt es sich auch leicht, vgl. Nouvelle Vague). Und wenn jetzt jemand mit »Pop! Ausverkauf!« kommt, dem kann ich nur ein »Stop beeing a dickhead!« entgegenschmettern.

  • 1. Mark Ronson: Version

    So ich noch nicht alle Kommerz!-Schreier schon mit Nō. 2 vertrieben habe, kommt hier der ultimative Schocker. Es tut mir ja selbst ein bisschen Leid, gerade als jemand, der an sich (aber natürlich mit Ausnahmen) auch die dauernden CountryBossaCheesyCover ablehnt. Aber wenn es jemand schafft, aus einem Coldplay(!)-Stück ein großartiges(!) Instrumental(!) zu machen, dann horche ich auf. Und lege die Ohren erst wieder an, wenn auch Britney, die Zutons oder die Smiths verwurschtelt und neu zusammengesetzt wurden. Wenn sowas auf so verzückende Art und Weise geschieht, ja mei, da gehört das eben hier auf Platz eins, so einfach ist das — selbst, wenn die unvermeindliche Amy mit auf die Bühne geholt wird.

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13 Kommentare

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  • Orlando am 06.01.2008  #1

    Jamie T. lebt sehr von Bob Hoskins’ Auftritt, sonst ist dieser Song für meine Ohren etwas gewöhnungsbedürftig. Aber interessanter Dialekt. Tele finde ich ganz gut, danke für den Tipp. Ein bisschen mehr Härte würde ihnen gut tun, sonst verläuft sich alles in Beliebigkeit. Bei den Figurines fehlt ohnehin ganz viel Testosteron. ;-)

    Kate Nash ist grenzgenial, auch hier finde ich die undeutschsprachige Aussprache absolut geil, oh-oh-ah. Mark Ronson: Beatboxing gefolgt von Amy? Das kann nur ein feuchter Traum sein …

  • Lena (Team) am 09.01.2008  #2

    Ohooo, “Valerie” hat bei uns schon vielen verloren geglaubten Partynächten und -menschen neue Energie gebracht!

    ..und Julia hat es auch aufgelegt :-)

  • Schuer (Team) am 09.01.2008  #3

    Coldplay benötigt ganz klar mal eine Best-of-Liste — und wie’s scheint, bin ich der einzige hier, der sich darum reißt, sie zu schreiben ;)

  • einbecker (Autor) am 09.01.2008  #4

    Du meinst die Cold War Kids?

  • Armin (Team) am 09.01.2008  #5

    Sag vorher Bescheid wenn Du die Best-of-Coldplay Liste schreibst. Nur damit wir ganz schnell ganz viele andere Eintraege schreiben koennen um sie sofort von der ersten Seite zu schubsen.

    Was sollen die Leute sonst von uns denken?

    Coldplay. Pffft….

  • Schuer (Team) am 09.01.2008  #6

    Sic! ;)

  • Schuer (Team) am 09.01.2008  #7

    Armin, ich habe übrigens ein Coldplay-Ticket geschenkt bekommen. Sie gehen allerdings wohl erstmal nur in UK auf Tour – Also wenn du dich nochmal traust, mit zwei Touristen abzuhängen, die in englischen Pubs versuchen, Kaffee zu bestellen… ;)

  • Armin (Team) am 09.01.2008  #8

    Solange ich dabei nicht Coldplay hoeren muss…

  • Schuer (Team) am 18.01.2008  #9

    Ich sehe schon: ihr kommt nicht rum um die Liste.

  • Armin (Team) am 18.01.2008  #10

    Viel wichtiger ist doch, wann kommst Du denn?

  • Schuer (Team) am 18.01.2008  #11

    Die Tourdaten wurden noch nicht veröffentlicht. Ich würde Frühjahr/Sommer vermuten..

  • Armin (Team) am 18.01.2008  #12

    Now we’re talking…

    Wenn das ganze Wochenendnah ist und Du/Ihr Zeit, Geld und Lust habt koennten wir das ganze ja zu einem kleinen English Countryside Wochenende ausbauen.

    Dann zeige ich Euch Grossstaedtern (koennen ja noch Konstantin LondonLeben, den Cartoonisten und wer da noch so in London rumlaeuft dazunehmen) ein paar Steine die mehr oder weniger sinnlos in der Landschaft im Kreis rumstehen und solche Sachen.

  • Schuer (Team) am 18.01.2008  #13

    Armin, klingt sehr gut! Behalten wir auf jeden Fall im Vorderkopf. Und sobald sich der Coldplay-Sänger mit den Fotografen zuende geprügelt hat, gibt’s sicherlich auch bald die Tourtermine.

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