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Thema »Schöne Musik 2006«, Seite 2

Schöne Musik im Jahre 2006 (30–26)

von einbecker am 13.12.2006

  • 5. (30.) Morrissey: Ringleader of the Tormentors

    Es wird wohl das letzte Konzert dieses Jahr: Nächsten Montag in Berlin. Den Großvater, nein, Grandfather des Indiepops. Und ich freu mich, auch wenn Ringleader nicht an Quarry herankommt. Größer orchestriert und schön in Pose gesetzt fehlt mir die gewisse Direktheit, die der Unberührbare einfach braucht. Trotzdem natürlich Hymnengeber für die, die Schlechtfinden mögen, so dass man dem Zynismus dieser Welt immer mit einem Mozschen Lächeln erträgt.
    Anspieltipp: You Have Killed Me

  • 4. (29.) Phantom Ghost: Three

    Die Englischqualitäten des Tocotronicfrontmanns sind ja seit B-Seiten-Tagen oder spätestens seit der 10-Jahres-Kompilation bekannt und beliebt. Aber mit diesen mystischen Elektroanleihen sind sie noch besser.
    Anspieltipp: Relax, It’s Only a Ghost

  • 3. (28.) Johnny Cash: American V: A Hundred Highways

    Schon zwei Plätze weiter unten ist ein Held platziert. Und solche in eine Liste zu packen, kann nur ungerecht sein. Einerseits gibt es ganz wenige Alben, die noch folgen werden, denen ich mehr Gänsehaut verdanke, andererseits kann die Top 5 ja auch nicht aus Cashs und Mozens Spätwerken bestehen, die nun einfach nicht zum besten gehören, was dieses Jahr herausgebracht wurde. Und trotzdem sind sie groß. Dieses hier, weil Zerfall und Größe des Denkmals Cashs zugleich so hervorstechen, wie sie nur er selbst herzeigen kann.
    Anspieltipp: God’s Gonna Cut You Down

  • 2. (27.) Mogwai: Mr. Beast

    Mit solchen Bands kann man (ich spreche aus Erfahrung) sehr schwer tun. Sammeln wir mal: Piano, Drums, Bass, Gitarre, Gesang. Alles noch normal. Aber: Das Piano spielt die Melodie, häufig einzelne Anschläge, keine Akkorde. Das Schlagzeug treibt und hängt zugleich. Der Bass ist wichtig und manchmal trotzdem nicht hörbar. Die Gitarre schwebt leise im Raum, um sich zu einer Wand zu Formen. Und der Gesang ist auch nicht grade das, was man unter gesellschaftsfähigem Pop versteht. Aber genug geredet: Mr. Beast ist Mogwais Meisterwerk. Punkt.
    Anspieltipp: Friend of the Night

  • 1. (26.) Razorlight: Razorlight

    Es ist verdammt schwer, dieser Band gerecht zu werden. Sie kamen damals schon etwas nach den ersten mal wieder neuen Musik von den Inseln, klangen anders, aber nicht so anders, und waren natürlich, befreundet mit den Libertines. Und brachten schon 2004 mit Up All Night ein sehr ordentliches und unterschätztes Debut heraus. Und mit dem selbstbetiteltem Nachfolger wird es nicht anders gehen, auch wenn das eigentlich sehr schade ist, denn entspannteren, schöneren, britischeren Pop hört man selten.
    Anspieltipp: America

Schöne Musik im Jahre 2006 (36–31)

von einbecker am 12.12.2006

(Plätze 41 — 37)

    6. (36.) The Rifles: No Love Lost
    Altes England: The Jam. The Clash. Neues England: Arctic Monkeys (zu denen später) und The Rifles. Ich bin ja bekennender Anhänger fast jeglichen Musikguts, was da über den Kanal geschippert wird, und wenn mich das dann ein wenig »Live Forever« und »That’s Entertainment« erinnert, ohne sich daran anzulehnen, dann kann man das wirklich sehr gut hören. So neu ist das vielleicht nicht, aber das ist eher so insgesamt ein Jahrgangsproblem.
    Anspieltipp: Spend Lifetime.

  • 5. (35.) Nicola Sarcevic: Roll Roll And Flee

    Der Milloncolin-Frontmann auf Einzelpfaden. Die richtige Musik für die Autobahn- oder Zugfahrt um zwei Uhr morgens: schön, melancholisch, schwedisch, viel Herzblut und die Klampfe dazu.
    Anspieltipp: Soul For Sale.

  • 4. (34.) Yeah Yeah Yeahs: Show Your Bones

    Schwieriges Kapitel, denn dort und da und überall stehen die Fans ja schon bereit. Aber eine Revolution, bei aller Sympathie, ist das hier nicht, wie es noch Fever To Tell war. Allgemein bin ich ja gar kein Verachter von der Richtung: Pop, aber irgendwie funktioniert das für mich in diesem Kontext nicht so, wie es wohl soll. Auch wenn es natürlich ein schönes Album ist.
    Anspieltipp: Cheated Hearts.

  • 3. (33.) Kante: Die Tiere sind unruhig.

    Die etwas andere Hamburger Band, die nicht die großen Säle füllt, aber doch irgendwie dazugehört. Mit dem etwas anderen Hamburger Album: Die einen packen die Gitarren in Sphären, die hier nehmen die Gebilde, die sie früher erschafft haben, und schrammeln damit auf der Gitarre rum, um so ihr rockistes Album herauszubringen.
    Anspieltipp: Ich hab’s gesehen.

  • 2. (32.) The Streets: The Hardest Way to Make an Easy Livning

    Hip-Hop, der geneigte Leser hat es wohl schon gemerkt, findet in meiner Wahrnehmung nur sehr am Rand statt. Diesem Rand, den wir noch ein paar mal in dieser Serie betreten werden, der durch eine dicke Linie markiert wird, auf der »Indie-Credibility« steht. Auf dieser Linie läuft also auch ein Herr Skinner und besingt den Berühmtheitssex und dass man eigentlich nur noch mit Promis schlafen kann, damit es sich normal anfühlt.
    Anspieltipp: When You Wasn’t Famous.

  • 1. (31.) Mando Diao: Ode To Ochrasy

    Irgendwer erzählte ja mal etwas vom schwierigen zweiten Album. Die Historie der »Großen« der letzten Jahre zeigt, dass dies meist glückt: Strokes, Franz Ferdinand, Libertines und auch Mando Diao. Das dritte, da können sogar Bands zerbrechen. Auf jeden Fall sollte man seinen Stil ändern. Und wie bei den heimlichen Vorbildern Oasis bricht Numero Tre mit den Vorgängern, und kann nicht so ganz überzeugen, obwohl es doch sehr schöne Songs enthält, anders ist und seinen eigenen Weg macht.
    Anspieltipp: Ochrasy (beware of schief singing and kreisching).

Schöne Musik im Jahre 2006 (41–37)

von einbecker am 11.12.2006

Da ihr sicherlich alle weniger an meiner Überdeckung mit Krankenheiten und Schürs Unterdeckung an Zeit interessiert seid und deshalb auch nicht hören wollt, dass sich hier alles angekündigte noch etwas verschiebt, wollen wir erstmal was machen, was wirklich jetzt hier und überhaupt passieren muss: Eine Jahresendliste. Herr Grewe wird da mit Sicherheit noch die Inselsicht beisteuern, ich geb mal meine Meinung vom Kontinent wieder. Vorweg: Die Masse hat mich dieses Jahr überzeugt. Die Spitze, nun ja, war leider nicht so recht vorhanden. Heute also Plätze 41 bis 37, also known as: here for special reasons.

  • 5. (41.) Yo La Tengo: Im Not Afraid Of You And I Will Beat Your Ass

    Grund: Albumtitel.
    Anspieltipp: Mr. Tough.

  • 4. (40.) The Velvet Teen: Cum Laude

    Grund: Gyzmkid. Bestes Aicha-Cover ever.
    Anspieltipp: Gyzmkid. Leider ausschließlich.

  • 3. (39.) The Lemonheads: The Lemonheads

    Grund: Naja, Lemonheads müssen ja.
    Anspieltipp: Alle so la la, also: Become The Enemy.

  • 2. (38.) OK Go: OK Go

    Grund: Video und VMA-Performance.
    Anspieltipp: Here It Goes Again.

  • 1. (37.) Nouvelle Vague: Bande A Part

    Grund: Live nicht nur, aber auch, wegen kleiner Frontfranzösin, ein muss.
    Anspieltipp: Dance With Me.

[Update: Da hab ich doch tatsächlich ein junges, neues Album, ziemlich weit oben vergessen. Verschieben wir also alles.]