Thema »Kaffee«

Orte, an denen man Kaffee trinken kann

von Schuer am 14.03.2007

Die Top 5 der Orte vom schlechtesten Kaffee bishin zum besten Kaffee:

  • 5. Mallorca (grausam)

    Es gibt keinen guten Kaffee auf Mallorca (den einen Guten, den ich mal hatte, kehre ich hiermit unter den Teppich). Aussichtslos. Den hochwertigsten Kaffee auf Malle kriegt man vermutlich beim Burgerkönig. Komm, reden wir nicht mehr drüber.

  • 4. In der Firma (übel)

    Ein Unternehmen, das keinen Kaffeevollautomaten hat, hat das hier: einen Filterkaffee-Mengenbrühautomaten mit Isolierbehälter. Das sind die Dinger, die man von oben eimerweise mit Wasser zuschüttet, das in den nachfolgenden 10 Minuten über ein einem goldenen Plastiksäckchen entnommenen hochkomprimiertem Häufchen Feinstaubkaffee tröpfelt. Danach piept das Gerät im Regelfall jämmerlich, um den Abschluss des Vorgangs anzukündigen. Jämmerlich.

  • 3. USA (ja gut, aber)

    Über 70 Starbuckse allein in der Kleinstadt Seattle, dem Ursprung der Kaffeekette. Man kann die Läden nur schwerlich ignorieren. An wichtigen Straßen reihen sie sich quasi in Yards-Abständen aneinander, und man sollte nicht den Fehler begehen, sich mit Freunden »beim Starbucks in der $straße zu treffen«; die Chance wäre gering, dass man dabei denselben Laden meint.
    Kaffee ist in den USA außerhalb von Kaffeeketten mit eigener Wasseraufbereitung indiskutabel: chlorierte Instantplörre, die 12 Stunden lang auf irgendeiner Warmhalteplatte stand. Free Refills haben die deshalb, damit sie das Zeug loswerden. Der Unterschied zwischen Kaffee und Kaffee ist vermutlich nirgendwo so groß wie in Amerika.

  • 2. Coffeemamas (Lovely)

    Unter den S-Bahn-Bögen Berlin-Friedrichstraße: man röstet selbst, und man produziert dabei einen House Blend, der den Autor auf Anhieb überproportional begeistert hat. Die tollen Mamas würden Platz 1 dieser Liste belegen, wenn da nicht noch das hier wäre:

  • 1. Italien (Grande)

    Ich weiß, das riecht nach billigen Allgemeinplätzen. Aber genau an denen kannst du in Italien an einem beliebigen Straßenkiosk deiner Wahl einen erstklassigen Cappuccino für 80 Cent trinken. Ein Klischée und kein Klischée: die Italiener sind an der Bohne richtig gut, da macht ihnen keiner was vor. Großartig.

Mehr Kaffee:

Genussmittel für Gothics

von Schuer am 09.02.2006

-Gothic-MuffinGothics haben es nicht immer einfach, wenn sie entspannt genießen wollen. Es muss ihrem Stil und der inneren Einstellung entsprechen. Ein pinker Donut passt (anscheinend!) ebensowenig wie der gemischte Salat (falls er nicht durchgängig mit schwarzen Oliven bedeckt ist) und das Glas O-Saft, frischgepresst. Die beste Auswahl an Gothic-Produkten gibt’s im Kaffeeladen:

  • 5. Brownies

    Vom Namen nach braun, bei Tageslicht jedoch zum Schwarzen tendierend. Als Add-on etwas Schokosauce verwenden, falls er zu hell gebacken wurde. Kurz vor Genuss in den Ofen lässt ihn wohlig duften!

  • 4. Schokodonuts, Schokocookies, Schokomuffins, Chocolate-Cake

    Donuts gibt’s in ganz vielen Farben, mit Liebesperlen, Marmeladenfüllung, Marzipanstückchnen und Glasur. Klassische Donuts enthalten Blaubeeren sind jedoch schwarz und schokoladig. Cookies eignen sich auch zum Dippen, wenn sie eine fest Konsistenz haben. Das Dippen vom Chokolate-Cake sollte man hingegen vermeiden. Und falls jemand fragt: klar, du liebst Schokolade!

  • 3. Baumkuchen Zartbitter

    Natürlich ist Vollmilch besser, aber wir müssen hier Kompromisse eingehen. Zartbitter ist für Kenner, für Profis, für diejenigen, die zuhause hochprozentigen Biokakao ohne Zucker trinken, der beim Anrühren immer so dämlich klumpt. Baumkuchen hat übrigens einen hohen Coolnessfaktor*.

  • 2. Heiße Schokolade

    Heiße Schokolade ist die Option für alle Genießer, die keinen Kaffee mögen. Die Art der Zubereitung variiert sehr stark, aber unterm Strich schmeckt sie überall gleich. Ohne Sahne bestellen, sonst gibt’s weiße Anteile im Becher!

  • 1. Filterkaffee

    Schwarz wie die Nacht und sehr hip*, wenn man es schafft, ihn ohne Milch und Zucker zu verkosten. Ratsam sind lateinamerikanische Bohnen, oftmals recht mild und zurückhaltend. Eine italienische Röstung verleiht dem Kaffee eine leichte Süße und macht das Ergebnis umso dunkeler. Großartig.

* Unterschied zwischen cool und hip? Cool betrifft das Verhalten, hip die Einstellung. Coolness kann man vortäuschen, hip ist man, oder ist es nicht.

Mehr Kaffee: Kaffee to go mit möglichst hippen Namen, Fünf Fehler bei der Kaffeezubereitung, Verhalten im Coffee House Teil 1 und Teil 2.

Verhalten im Coffee House, Teil 2

von Schuer am 19.11.2005

Sollten Sie nach der Bestellung eines Getränks neuerdings* nach ihrem Namen gefragt werden, reagieren Sie nicht mit einem »Warum?«; selbst wenn das der Punkt 1 dieser nachfolgenden Liste sein wird. Hier kommt die Antwort und mit fünf möglichen Reaktionen auf »Verraten Sie mir Ihren Namen? / May I get your name?« der zweite Teil des Artikels über richtiges Verhalten im Coffee House:

* die große Kaffeekette aus der Gegend von Pearl Jam und Nirvana hat damit angefangen. Alle anderen ziehen auf Dauer nach. Bestimmt.

  • 5. »Nope.«

    Es ist Ihr gutes Recht, die Aussage zu verweigern. »Wir sind hier in Deutschland«, und da darf es durchaus als indiskret gelten, fremde Menschen nach ihrem Namen zu fragen. In anderen Ländern ist man meist kommunikativer, aber wen interessieren schon Ländervergleiche. Kein Name, schließlich geht’s hier nur um Kaffee. »Warum wollen Sie den überhaupt wis..?«. Dazu kommen wir später.

  • 4. »Müller-Lüdenscheidt« oder »Kunze«

    Damit wäre der Punkt erledigt. Jedoch bleibt ein fader Beigeschmack in der Luft hängen, denn es war nicht unbedingt ihr Nachname, der erfragt werden wollte. Das wäre nun wirklich indiskret. Jeder sollte das Recht auf einen Kaffee haben, ohne sich offenbaren, ausziehen oder vortanzen zu müssen. Aus praktischer Sicht sind Nachnamen außerdem unangebracht, weil sie im Gegensatz zu verbreiteten Vornamen oft buchstabiert werden müssen, um verstanden zu werden. Und Müller-Lüdenscheidt würde wahrscheinlich nichtmal auf den Becher passen, aber auch dazu kommen wir später.

  • 3. (beliebiger Phantasiename)

    Namen sind Schall und Rauch, sagt man. Wenn wir an dieser Stelle mal davon ausgehen, dass sie im Coffee House nur die Absicht haben, das Getränk richtig zuzuordnen, trifft der Spruch sogar zu. Denn dann kann sich der Gast Frank als »Bob der Baumeister« ausgeben und später unter gleichem Namen sein Getränk entgegennehmen, ohne dass sein wirklicher Name bekannt würde. Aber nein, darum geht’s gar nicht. Zwar ist die richtige Zuordnung der Getränke ein schöner Nebeneffekt, aber es steckt viel mehr dahinter. Der Gast selbst nämlich, und dazu kommen wir nun endlich später.

  • 2. »Tim« oder »Kati« (statt »Timotheus-Balthasar« und »Katharina die Große«)

    Lange Namen sind eine Qual. Im ersten Moment für denjenigen, der sie auf den Becher kritzeln muss, im zweiten Moment jedoch für Sie selbst und die Schlange hinter Ihnen, die durch die Verzögerung ausgebremst wird. Um diese Situation zu entschärfen, können Sie gerne Ihren Rufnamen oder die Kurzform Ihres Vornamens angeben, wenn Ihnen danach ist. Steffi, Pat, Sam, Rita, Bo.. – wofür steht Bo? – schreiben sich beinahe von selbst auf den Becher und lockern die Beziehung zwischen Ihnen und den Baristas hinter der Theke geschickt auf. Falls Sie übrigens einen schönen und langen Namen haben, wie z.B. Prinzessin Scheherazade neulich bei der Bestellung eines Caff?® Latte, spricht nichts dagegen, die Schlange warten zu lassen. Dagegen spricht generell nichts, und jetzt kommen wir endlich auch zum Grund dieses Verfahrens:

  • 1. »Wofür brauchen Sie den?« (irritiert)

    Die Frage fällt häufig und ist berechtigt. Schließlich geht es um Privatsphäre, Sympathie und Kaffee. Diejenigen von uns, die in dieser Situation von einem Barista des anderen Geschlechts bedient werden, oder einen Hang zum eigenen haben und gleichgeschlechtlich bedient werden, deuten das hoffentlich freundliche Lächeln eventuell als Interesse an der eigenen Person. Als Running Gag hat sich schon die Gegenfrage »Wollen Sie auch noch meine Telefonnummer?« etabliert. Nein, die will hier niemand, auch wenn Punkt 2, die Sympathie, auf Anhieb zutreffen sollte. Es geht um 3, Kaffee, und den möchte man Ihnen hoffentlich immer noch lächelnd gerne persönlich überreichen, indem man Sie dabei mit Ihrem Namen anspricht. Eine schöne Geste, die Sie sicherlich zu schätzen wissen.

Im nächsten Teil der Coffee House-Serie beantworten wir die Frage, warum Sie neuerdings direkt beim Betreten des Ladens schon an der Tür nach Ihren Wünschen gefragt werden.

Verhalten im Coffee House

von Schuer am 27.09.2005

Die Bedienung eines Coffee Houses ist recht einfach. Es gibt keine. Man bestellt stattdessen direkt an der Theke. Und weil man dabei soviel falsch machen kann, haben wir die fünf wichtigsten Regeln zum Mitnehmen:

  • 5. vorab: beobachten, zugucken, lernen.

    Menschen studieren das Menu Board, bestellen und zahlen an der Kasse, erhalten ihr Getränk an der Getränkeausgabe und benutzen dann bei Bedarf weitere Zutaten an der Condiment Bar. Es existiert also ein Schema, und dieses Verhalten zu übernehmen könnte sinnvoll sein. Schritt für Schritt im Detail:

  • 4. die Auswahl des Getränks, Verhalten in der Schlange

    Leser, die ihr persönliches Lieblingsgetränk bereits gefunden haben und keine weiteren Anweisungen benötigen, können diesen Schritt überspringen und direkt bei Punkt 3 an der Kasse fortfahren. Alle anderen studieren nun das Menu Board und überlegen sich grundlegende Merkmale: heiß oder kalt? Mit Kaffee oder ohne? Süß oder nicht süß? In welcher Größe? Für hier oder zum mitnehmen? Falls zu diesem Zeitpunkt noch keine Auswahl getroffen werden kann, behalten Sie die bereits festgelegten Merkmale im Hinterkopf, um die noch Fehlenden später an der Kasse im Beratungsgespräch mit den Baristas (Personal des Coffee Houses) gemeinsam herauszufinden. Falls sich übrigens eine Schlange vor der Kasse befindet, stellen Sie sich direkt hinten an (Achtung: nicht von der Seite reindrängen!) und studieren dann von dieser Position aus, um den Zeitraum zwischen Auswahl des Getränks und seinem Bestellvorgang zu verkürzen. Tipps zum reibungslosen Ablauf: es kann sinnvoll sein, schon jetzt den Inhalt des Portemonais zu eruieren, um Missverständnisse und unnötige Verzögerungen beim Bezahlvorgang zu vermeiden.

  • 3. Beratung und Bestellung an der Kasse

    Die wichtigste Position in der Kette: hier entscheidet sich im Regelfall, welches Getränk Sie später erhalten. Dabei gibt es einige Punkte zu beachten. Leser, die sich noch nicht hinreichend entscheiden konnten, lassen sich an dieser Stelle ausführlich beraten. Nehmen Sie das Gespräch ernst, denn es betrifft fast immer Luxusgüter (Kaffee, Tee, Schokolade). Ist der Zeitpunkt gekommen, die Wahl des Getränks zu formulieren, meiden Sie schwammige Aussagen wie »Pott Kafffe« oder »’nen Matschato«, denn sie beschreiben Ihr gewünschtes Getränk nicht hinreichend und zeigen, dass Sie kein großes Interesse an der Kaffeekultur haben. Kaffee ist vielfältig, und auch im Autohaus würde niemand nur »Auto!« bestellen, sondern seine Wünsche in Form von »ich interessiere mich für den neuen Golf« konkretisieren. Unangebracht sind übrigens Beschreibungen wie »eisgekühlte Kaffeekreation mit Espresso, weißer Schokolade und Caramel-Sauce auf der Sahnehaube«, kombiniert mit einem ausgestreckten Zeigefinger in Richtung Menu Board. Benutzen Sie stattdessen den jeweiligen Getränkenamen direkt oberhalb der Beschreibungen. An dieser Stelle ein guter Ratschlag: wagen Sie Sonderwünsche! Individualisieren Sie Ihr Getränk, kaufen Sie nicht von der Stange. Amerikaner, die Dinge wie »Grande triple shot low fat no foam latte with two pumps vanilla, extra hot please!« bestellen, gelten dabei als Vorbild. Kaffee ist so individuell wie der eigene Musikgeschmack, der selbst entdecken werden muss. Fragen Sie nach Proben, probieren und fragen Sie, entdecken Sie. Noch ein Hinweis: falls man Sie nach der gewünschten Größe Ihres Getränks fragt, sagen Sie nicht »normal«. Es gibt fast immer klein, mittel und groß. Das ist ganz normal.

  • 2. Getränkeausgabe und Condiment Bar

    Die Getränkeausgabe befindet sich fast immer unweit der Kasse und in der Nähe der Espressomaschine(n). Warten Sie hier, bis ihr Getränk ausgerufen wird. Sehr wichtig für den reibungslosen Ablauf ist an dieser Stelle, dass Sie kein falsches Getränk mitnehmen, denn das ist für beide Seiten ärgerlich. Das in Amerika verbreitete Vorgehen, an der Kasse den Vornamen des Gastes zu erfragen, um damit den Becher zu beschriften und bei der Getränkeausgabe mit auszurufen, wird in Deutschland leider abgelehnt. Gäste beim Vornamen zu nennen gilt hier als unhöflich, und »Eine Short Latte für Frank!« will uns nicht unverkrampft über die Lippen gehen. Sollte das Coffee House also gut gefüllt sein, bleiben Sie aufmerksam und achten Sie auf die ausgerufenen Getränke. Der nächste Schritt nach Erhalt Ihres Getränks besteht darin, die Condiment Bar aufzusuchen, falls weitere Zutaten erwünscht sind. Hier finden Sie Milch, Zucker, Süßstoff, Löffel, Servietten und Dinge wie Zimt, Schoko- oder Vanillepulver. Beachten Sie bitte, dass Sie Ihr Getränk zu den Zutaten bringen, und nicht die Zutaten zum Getränk. Das hat einen einfachen Grund: Zutaten, die von der Condiment Bar entwendet werden, fehlen dort den anderen Gästen.

  • 1. Das Zelebrieren einer Kaffeekultur

    Wer Ally McBeal gesehen hat, weiß, wie man Cappuccino zelebrieren kann, auch wenn er in Pappbechern steckt. Kaffee in Pappbechern ist in Deutschland allerdings ein sensibles Thema, das gerne mit Argumenten wie »Ich zahle doch nicht 3 Euro für..« kombiniert wird. Dabei ist die Sache recht einfach: wer sein Getränk mitnehmen möchte, kommt um die Pappe nicht herum. Keine Bange, es schmeckt daraus nicht anders als aus einer Porzellantasse. Es ist vielleicht ungewohnt, aber nicht böse und vor allem sehr hygienisch. Kommen wir zum eigentlichen Erlebnis, dem Kaffee: trinken Sie bewusst, nicht aus einer Gewohnheit heraus! Kaffee ist zu wertvoll, um ihn gedankenlos zu verkosten. Aus diesem Grund sollten Sie sich nicht scheuen, das perfekte Kaffeeerlebnis zu fordern. Wenn Ihr Getränk also offensichtliche Mängel aufweist, geben Sie es ganz selbstverständlich zurück und erwarten ein neues. Kein Coffee House wird Ihren Wunsch abweisen, wenn die Kritik begründet ist. Typischer Qualitätsmangel eines Cappuccinos, der eben im Zusammenhang mit Ally McBeal genannt wurde, ist zum Beispiel ein grober und zu fester, klebriger Schaum, der vor der Zubereitung des Getränks zu lange gestanden hat. Guter Cappuccino erfordert einen feinen und weichen Rasierschaum, der frisch zubereitet werden muss. Sorgfalt auf Seite des Coffee Houses sollte also selbstverständlich sein, denn nur so können Sie Ihren Kaffee genießen. Und genau darum geht’s doch.

Mehr Top 5-Kaffee: Fünf Fehler bei der Kaffeezubereitung, Kaffee to go mit möglichst hippen Namen.

Fünf Fehler bei der Kaffeezubereitung

von Schuer am 16.08.2005

  • 5. Falsche Menge

    Es ist ein Irrglaube zu denken, zuviel Kaffeepulver ergebe ein bitteres Endprodukt. Nein, es ist sogar genau andersrum: wer mit Kaffee knausert, erhält bittere Plörre! Ganz einfach deshalb, weil das Wasser dem kleinen Häufchen Kaffee dann mehr Substanz entzieht als gewünscht, unter anderem böse Bitterstoffe. Zuviel Kaffee hingegen bringt kein volles Aroma, denn man überfordert das in der Unterzahl angreifende Wasser beim Lösen besagter Substanzen. Die Empfehlung lautet deshalb, 10 Gramm Kaffee für 180 Milliliter Wasser zu verwenden. Aber bitte nicht kochen:

  • 4. Zu hohe Wassertemperatur

    Zu kaltes Wasser macht zwar auch ein schwarzes Getränk, extrahiert aber nicht genug von dem, was wir später als Aroma bezeichnen. Zu heißes, nämlich kochendes, Wasser hingegen fermentiert den Kaffee und setzt Gerb- und Bitterstoffe frei, die wir ganz bestimmt nicht in der Tasse haben wollen. Wichtig ist also die richtige Temperatur des Wassers, und die sollte zwischen 92° und 96° liegen, um den perfekten Kaffee zu erhalten.

  • 3. Unfrisches Ausgangsmaterial

    Gemahlener Kaffee soll gut gelagert innerhalb einer Woche verbraucht werden. Hinweise auf den Tüten der Supermarktkaffees, dass man die angebrochene Packung im Kühlschrank oder sogar Eisfach aufbewahren möchte, sind zwiespältig: Kaffee soll kühl + trocken + luftdicht gelagert werden. Eine Vakuumdose im Kühlschrank erfüllt zwei dieser Kriterien. Aber was dringt zwangsläufig ein, sobald man sie öffnet, um Kaffee zu entnehmen? Eben. Deshalb doch lieber irgendwo im Schrank lagern oder eine Mühle besorgen, damit man jederzeit frisches Pulver hat. Beim Mahlen jedoch aufpassen:

  • 2. Falscher Mahlgrad

    Der Mahlgrad hängt von der Wahl der Gerätschaft ab, mit der der Kaffee zubereitet wird. Grundregel: je länger der Brühvorgang ist, desto gröber muss das Kaffeepulver sein. Das untere Extrem bildet dabei die French Press (»Presskanne«), die satte 4 Minuten durchziehen soll, bevor man den Stempel drückt. Sie erfordert deshalb sehr grob gemahlenen Kaffee. Auf der anderen Seite steht die Espressomaschine, die das Wasser in nur 13-17 Sekunden durchs Sieb presst, und deshalb feines Pulver benötigt. (Noch schneller ist nur die Art von Espresso, die in arabischen Ländern getrunken wird: ein Schluck heißes Wasser wird dabei durch Feinstaubkaffee in eine Tasse gespuckt, oder noch schlimmer: man versucht erst gar nicht zu filtern, sondern verrührt das Pulver gleich so, als sei es Instantkaffee.) Die haushaltstypische Papierfiltermaschine steht übrigens zwischen den beiden Extremen, tendiert jedoch einen Schritt zum feinen Espresso; also 4 auf einer Skala zwischen 2 (~Espresso) und 7 (~French Press).

  • 1. Die falsche Kaffeesorte

    »Afrikanischer Kaffee ist meist sehr lebhaft (~sauer), intensiv (~stark) und hat eine Beeren- oder Kräuternote.«»Indonesischer Kaffee hat oft einen erdigen Charakter, einen vollen Körper (das Gewicht auf der Zunge) und nur geringe Säureanteile.«»Lateinamerikanische Kaffees verbinden die Merkmale von afrikanischen und indonesischen Bohnen, haben oft einen mittleren Körper, mittlere Säure und einen nussigen oder schokoladigen Charakter.«»Arabica-Bohnen sind hochwertiger als Robusta-Bohnen.« – Soviel zur Theorie. In der Praxis ist Kaffee dann so individuell wie der Geschmack und die Vorlieben derjenigen, die ihn genießen.

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